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Geldinvestitionen jetzt in Kreislaufwirtschaft und Grundeinkommen. carpe momentum.



MANIFEST

Für einen Vertrag der Menschen mit der Lebensgemeinschaft Erde

1.2020 | Donald Jacob, Ökologe, Landschaftsarchitekt BSLA SIA, bildender Künstler


Was hat ein fehlendes Sensorium mit der Klimakrise zu tun?


1. Entwicklungsgeschichte

Um zu verstehen was unser Verhalten prägt müssen wir zurückschauen.

10'000 Jahre sind vergangen seitdem der Mensch sesshaft wurde. Der sesshaft gewordene Homo sapiens lebte in ständiger Angst ums Überleben, kämpfte, machte sich die Erde untertan und daraus resultierte eine Wertordnung. Unser Hirn ist noch immer in diesem Modus. Unser hierarchisches Ordnungssystem, basiert auf dem Recht des Stärkeren, soziale Statuskämpfe sind Alltag, einer auf Kosten des Anderen – die Gewohnheit, mit dem geringsten Energieaufwand durchs Leben zu kommen, dominieren das zwischenmenschliche Gefüge. Das ging gut bis jetzt. In den letzten 2000 Jahren hat sich viel im Technologischen verändert, aber im Menschlichen Bereich kaum etwas. Liest man Bücher, die vor 2000 Jahren geschrieben wurden, so könnten sie, was das zwischenmenschliche Leben anbelangt, auch im Heute handeln. Die gegenwärtige Wertordnung und das Hirn-Setting sind der Nährbodens auf dem die Katastrophe wachsen und gedeihen kann.

Grosse Reiche sind entstanden und vergangen, Könige, Kaiser, Präsidenten, Religionen, auf und ab - die Zivilisation fand statt, der Mensch hat sich die Erde untertan gemacht - hat enorme technologische Entwicklungen vollbracht. Von der Erde als Scheibe, der Sonne als Zentrum des Universums zum Multiversum, Relativitätstheorie, Quantenphysik – und die Geschichte geht weiter.

Dies hinterlässt Spuren. Mit exponentieller Geschwindigkeit verändert sich das Leben auf unserem Planeten. Millionenfaches Artensterben, CO2 Anstieg, um nur ein paar Aspekte zu erwähnen. Das über Jahrmillionen gewachsene ökologische Gleichgewicht ist infolge menschlicher Handlung aus der Balance. Wir alle haben jahrzehntelang davon profitiert. Wir sind mit unseren CO2-Schleudern rumgefahren, haben unsere Häuser mit Oel geheizt oder haben mit Produkten aus Fabriken etc. die Umwelt zerstört und ausgebeutet. Die einen wenig, die anderen mehr und ein paar wenige sehr, sehr viel mehr. Jetzt werden die Auswirkungen unseres Handelns immer deutlicher, die Katastrophe spürbar.

Wie hoch muss der Schaden sein bis wir etwas verändern, das Wirkung zeigt?

Nach einer Studie beläuft sich der Umweltschaden auf 6.6 Trilliarden oder 11% des globalen Bruttoprodukt im Jahr 2008, prognostiziert auf 28 Trillionen (18%) für 2050. Es besteht also auch aus oekonomischer Sicht Handlungsbedarf. (Quelle: UN-backed initiatives, Principles for Responsible Investment and the UNEP Finance Initiative ). Es wird erst begonnen, diese Zahlen zu erfassen und sichtbar zu machen. Diese Kosten existieren real, werden aber gerne ausgeblendet. Die Zahlen zeigen die immense Dimension der Umweltschäden. Nach wie vor werden diese Kosten nicht dem Verursacher, sondern der Allgemeinheit aufgelastet, ein gigantischer Irr-Sinn. Die Maxime vom grenzenlosen wirtschaftlichen Wachstum dominiert die Politik und die Oekonomie. Nach dem Motto mehr Wirtschaftsleistung gleich mehr Lebensqualität. Die Kosten und Folgekosten der Umweltschäden und der verursachten Gesundheitskosten werden dabei aber nicht adäquat eingerechnet. Berechtigte Zweifel regen sich an dieser Wachstumsdoktrin. Sinnlose Strukturzwänge und ein weltweiter Irr-Lauf sind die Folge, an dem hilflos festgehalten wird.

Technologie, Wissenschaft und Entwicklung sind nichts Schlechtes. Ein Auto, Flugzeug, die Annehmlichkeiten unseres täglichen Lebens sind etwas auf das Niemand verzichten möchte – und es geht auch nicht darum zurück in die Steinzeit zu gehen. Im Gegenteil, es geht darum nach vorne zu gehen. Die Wissenschaft und Entwicklung weiter zu treiben, aber das Entscheidende ist welche Werte legen wir als Grundlage dafür fest. Einfach gesagt, wenn die Natur, die Luft, das Wasser, Rohstoffe keinen oder nur einen lapidaren Wert haben, so tragen wir keine Sorge für unsere Umwelt und tuen nichts für ihre Erhaltung. Es werden Produkte gebaut die schädigen und wir lassen uns vom Profit leiten. Deshalb ist die Wertordnung die Wurzel, die wir mit Verstand verändern müssen, damit die Forschung, die Entwicklung, die Maschinen und unser ganzes Handeln auf der Erde keine Sackgasse ist.

Die Natur macht es uns vor. Der Wald ist ein hervorragendes Beispiel eines Oekosystems, dass als Kreislauf funktioniert, übrigens auch ganz ohne den Menschen. Über Jahrmillionen generieren. Pflanzen über Sonnenlicht Energie, wachsen, geben Nahrung, welken, geben Dünger für nächste Pflanzen und unzählige Lebewesen, leben in einer Lebensgemeinschaft. Die Bäume wachsen nicht in den Himmel, es gibt ein natürliches Mass, dass die Grösse begrenzt. Das heisst nicht dass alle gleich sind, es gibt grössere und kleinere, runde, schlanke, unzählige Varianten – aber kein einseitiges, grenzenloses anhäufen oder ausbeuten. Wir alle sollten das Wunder der Vielfalt des Lebendigen auf der Erde sehen und wertschätzen, ohne jetzt sentimental zu werden, sondern ganz sachlich.

Das fängt bei unserem Körper an, er ist auch eine Lebensgemeinschaft, bestehend aus Milliarden von Bakterien, Viren, und Pilzen, ohne die wir nicht lebensfähig sind. Nach neuen Erkenntnissen besiedeln 38 Billionen Bakterien unseren Körper, das sind mehr als unsere eigenen 30 Billionen Körperzellen.

Und wir als Mensch sind wiederum Teil der grossen «Lebensgemeinschaft Erde» und der darin wirkenden Lebensvorgänge und Umweltprozesse. Wir alle atmen die Luft und trinken Wasser, welches keine nationalen Grenzen, Religionen, oder Ideologien kennt. Dasselbe Wasser war schon überall auf der Erde.


2. Motivation

Was ist uns wichtig? Was ist bedeutsam für uns? Was treibt uns an?

Das Spektrum der menschlichen Verhaltensweisen und Antrieb ist sehr vielfältig. Geprägt von unterschiedlichen Faktoren. Was ist der Sinn des Lebens? Bin ich das, was ich habe? Ist der Sinn des Lebens das neuste Mobiltelefon, ein neues noch grösseres Automobil –Ist es mein Lebensinhalt mehr zu haben als die anderen? Basiert darauf mein Ego, mein Glücklichsein? Sind vollklimatisierte, riesige Einkaufszentren unser neuer Biotop, wo wir unseren Jäger und Sammler Trieben nachgehen können und Erfüllung finden unter Plastikpalmen und Vogelgezwitscher aus Lautsprechern? Es ist durchaus eine Möglichkeit, seinen Lebenssinn über das Haben zu definieren. Es scheint, dass die meisten Menschen nach diesem Motto ihr Leben gestalten.

Natürlich gibt es viele andere Lebensmodelle und Mischformen und Lebensphasen.

Da das Haben-Wollen Motto, meiner Ansicht nach, unsere Welt am meisten prägt, steht dieser Aspekt in diesem Essay im Vordergrund. Jeder von uns hat die Wahl. Der Einzelne profitiert auf Kosten der Anderen, so geht das jetzt schon über 10'000 Jahre und wird wohl noch eine Weile so weiter gehen. Wir ordnen uns hierarchisch ins System sind konform und suchen Sicherheit im System. Damit wir das sinnentleerten Alltagsleben aushalten, füllen wir unser Leben mit Ersatzbefriedigungen und Konsum. Wenn dies nicht auf Kosten der ganzen Lebensgemeinschaft ginge, hätte dies nur beschränkten interhumanen Einfluss, aber da alles miteinander zusammenhängt ist der Einfluss gross auf das ganze System Erde.


3. Wertordnung und Gewohnheit

So ist das halt, so war es immer und es lässt sich nicht verändern.

Oder ist Veränderung eine Chance? Wir haben die Wahl.

Die Hirnforschung zeigt wie stark Gewohnheiten unser Leben prägen. Den Grossteil unseres Alltags verbringen wir mit Gewohnheiten, die wir mehr oder weniger unbewusst vollbringen. Sind diese Gewohnheiten einmal ausgebildet, sind sie sehr schwer wieder loszuwerden, das geht nur mit bewusster Veränderung. Gewohnheiten prägen unser Weltbild, unser Konsumieren von Nachrichten, unseren sozialen Stand und die dazu notwendigen Eigenschaften. Unser Gehirn will Energie sparen und so ist es einfacher im gewohnten Habitus zu sein, als sich mit neuen Ideen oder Standpunkten auseinanderzusetzen. Das führt zu kognitiven Verzerrungen. Wir lesen und hören am liebsten solche Texte, die uns in unserer Meinung bestätigen (confirmation bias ein kognitiver Bestätigungsfehler). Mit unterschiedlichen Folgen. Die Flut von Neuigkeiten und Informationen können wir gar nicht verarbeiten und viele bekommen das Gefühl, da kann ich sowieso nichts ändern, wir werden Gesellschaftsmüde. Unser Betriebsprogramm oder Mindsettting hat sich wie oben beschrieben in den letzten 10‘000 Jahren nicht gross verändert. Es ist an der Zeit eine neue Generation des „Betriebsprogramm“, mit einer neuen Basis (Wertordnung) zu entwickeln und einzurichten.

Die aktuelle Katastrophe kann eine Motivation sein, darüber nachzudenken, was mir wichtig ist und was bedeutsam ist. Stehen wir an der Schwelle zu einem neuen Verständnis, ähnlich dem Sesshaft werden vor 10'000 Jahren? Aus dem Verstehen der Lebensgemeinschaft auf der Erde kann sich eine neue Wertordnung entwickeln. Eine Entwicklung ist möglich. Es ist eine Frage des Verstehens, des Wollen, der Prioritäten, die wir uns setzen. Bevor das Rad erfunden wurde, hatte niemand eine Vorstellung davon, noch vor 100 Jahren hätte niemand gedacht, dass wir auf den Mond fliegen, vor 200 Jahren hätte niemand gedacht, dass die Sklaverei abgeschafft wird, vor 300 Jahren hätte niemand gedacht, dass die Könige, respektive ihre Macht abgeschafft werden.... etc.

Der Mensch hat die Fähigkeit zu denken, nur leider wird dies nicht in der Schule gelernt. Lernen zu denken, das Denken als Werkzeug zu verstehen, sollte das wichtigste Schulfach sein. Wir haben die Fähigkeit zu erkennen, zu sehen, zu riechen, zu denken – wahr-zunehmen und daraus zu handeln.


4. Sensorium

Das Sensorium eine schleichende Katastrophe wahrzunehmen fehlt uns.

Beispiele in Kurzform:

Die Insekten sterben in grossem Ausmass, die Folgen sind komplex und nicht sofort ersichtlich, fehlende Bestäubung unserer Futterpflanzen, potentieller Nahrungsmangel, potentielles weiteres Artensterben, Hungersnot und Krieg.

Wenn die Gletscher in einem Moment schmelzen würden und wir eine Flutwelle mit vielen Toten und überfluteten Küstengebieten hätten, dann würden wir dies wahrnehmen. Die langsame Veränderung jedoch nehmen wir zu spät war. Die Folgen sind fehlende Retention, Erosionen, Überschwemmungen, Landverlust, Reduktion der Reflektionsfläche, welche wiederum zur Aufwärmung der Atmosphäre führt.

Wenn wir mit einem Messer bedroht werden, fliehen wir oder kämpfen. Wir nehmen die Gefahr unmittelbar wahr und reagieren instinktiv.

Das perfide an der schleichenden Bedrohung ist, dass wir uns an die Veränderung gewöhnen und nicht darauf reagieren.

Wir vernichten unsere Lebensgrundlage kontinuierlich und nehmen es nicht wahr.

Wenn es dann nicht mehr übersehbar ist, versuchen wir zu flicken. Im Modus des omnipotenten Weltbeherrschers, statt die Ursachen anzugehen. Wir sind uns selbst am Nächsten, sind beschränkt sozial und lernen nicht aus den Fehlern vorhergehender Generationen.

Folgert daraus, dass der Mensch vor sich selbst geschützt werden muss?

Ja, und das machen wir schon seit geraumer Zeit mit Gesetzen und Strafen. Die Verhaltensweisen der Menschen wie Gier, Eigennutz und Ausbeutung sind aber nicht strafbar, sie werden sich kurz- und mittelfristig auch nicht ändern. Sie dominieren wichtige Bereiche im Zusammenleben der Menschen.

Es gibt „Gewinner und Verlierer“. Viele erstarren im Konformismus und machen es sich in einer Nische bequem. Ein Grossteil der Menschen setzt auf Technologie zur Lösung der anstehenden Probleme, andere erhoffen sich einen Führer, der das schon regeln wird und für Ordnung sorgt. Die schwelende Unzufriedenheit ist Quelle von Nationalismus – Ausgrenzung - Manipulation – Krieg.

Das ist menschlich.


5. Veränderung

Kann eine Veränderung auf demokratischer Basis vonstatten gehen?

Das vorhandene System und die damit verbundene Wertordnung haben zu der gegenwärtigen Katastrophe geführt. Jetzt sollen Programme helfen, die im 2050 wirken sollen, von Leuten aus diesem System, mit den vorhandenen Werten und Denken, welches zu der Katastrophe geführt hat. Grosse Worte fallen und grosse Summen von Geld werden in Aussicht gestellt, derweil geht die Katastrophe munter weiter. Ein Kind kann sehen, dass das nicht geht. So sind es auch Kinder und Jugendliche die grenzüberschreitend, weltweit den Protest anführen – sie verstehen das, sind noch nicht konform und haben noch Augen zu sehen, Ohren zu hören und sich ihre eigene Meinung zu bilden und zu denken, ohne sich gleich einzuschränken oder nur an ihren eigenen Vorteil zu denken.

Es betrifft uns alle. Egal ob Mann oder Frau, jung, alt, weiss, schwarz, gelb oder rot. Muslim, Christ, Buddhist, rechts oder links, reich oder arm. Die Natur kennt keine Ideologien, Nationalstaaten, Religionen oder sonstige menschliche Institutionen.

Partikular Interessen und Besitzstandsicherung, die Angst vor Veränderung und das sich Klammern an Machtpositionen verhindern effizient jede Veränderung. Die gängige Wertordnung favorisiert «Fähigkeiten» wie Rücksichtslosigkeit, im Extremfall werden sogar das Betrügen, die Ehrlosigkeit, die Gier und die Ausbeutung belohnt und einige «Führungspersönlichkeiten» erreichen dank diesen Fähigkeiten, weltweit, Machtpositionen. Es ist ein Spiegel unserer Gesellschaft. Der Eigennutz steht vor allem Anderen. Man will mehr als die anderen haben, immer noch mehr, die Grenze kennt niemand, ad infinitum. Es gibt keine Ober-Grenze, darin liegt ein grosser Katastrophenfaktor. Sind diese Eigenschaften für das friedliche, nachhaltige Zusammenleben der Lebensgemeinschaft sinnvoll? Als wir noch als Sippe umherzogen war es sinnvoll, in einer Umgebung mit wilden Tieren und ungezähmter Gewalt, in einer unzivilisierten Welt. Setzen wir einmal die These, dass wir heute in einer zivilisierten Welt leben. Sind diese «Raubtier-Fähigkeiten» heute, aus Sicht der Lebensgemeinschaft, noch immer die richtigen Atribute für die Führungspersönlichkeiten?

Oder sind diese Eigenschaften gepaart mit grenzenloser Gier ein Krankheitsbild von einem irregeleiteten Geist? Werden wir zum Teil weltweit von Geistes-Gestörten regiert? Ist unser System befallen von einem Krebs, der sich in allen Bereichen und Strukturen manifestiert, da es ja gesellschaftsfähig ist, mit solchen Fähigkeiten an die Spitze zu kommen? Oder sind diese Eigenschaften geradezu notwendig, um sich zu behaupten in unserer Zivilisation, weil die Menschen so sind wie sie sind?

Zum Glück sind nicht alle so, es gibt auch weitsichtige und verantwortungsbewusste Entscheidungsträger, nur scheint es, sie sind in der Minderzahl.

Wir erziehen unsere Kinder, du sollst nicht lügen, nicht betrügen, ehrlich sein, gerecht sein, teilen, sozial sein... das ist schön. Wie sieht aber die Realität aus? Die, welche sich gerade nicht an diese Werte halten, die betrügen, rücksichtslos, verantwortungslos, habgierig und ausbeuterisch sind, kommen ganz nach oben. Doppelmoral und radikaler Eigennutz mit allen daraus folgenden Handlungen herrschen vor und werden mit Reichtum und Macht belohnt.

Wie sollen sich unter diesen Voraussetzungen gesunde Werte entwickeln können?

Wir alle wollen ein sauberes Zuhause, Frieden, wollen gesund sein, etwas zu essen haben, ein gesundes Leben führen und ein Haus über dem Kopf haben und unseren Nächsten nicht weh tun. Im kleinen Masstab funktioniert die Gemeinschaft mehrheitlich. Sicherheit ist jedem ein zentrales Anliegen und die meisten geben sich Mühe im Sozialen zusammen zu leben. Es gibt viele wertvolle, wichtige und positive Initiativen. Im Kreis der Freunde und Kollegen vertraut man sich und wenn ich jemandem mein Auto ausleihe, bekommt man es ohne Beulen, ohne Schmutz, voll funktionsfähig – zurück, das ist für jeden selbstverständlich, weltweit.

Im grossen Masstab aber wird die Natur als Müllkippe benutzt, Lebewesen werden ausgebeutet, die «Nach mir die Sintflut-Mentalität» wird gelebt. Es wird gesagt, es gäbe keine Klimaerwärmung etc, es wird von Integrität der Nation geredet und der Amazonas-Urwald wird bewusst abgefackelt. Wenige können über Jahrzehnte, Jahrtausende, Jahrmillionen aufgebautes in kürzester Zeit zu zerstören.

Die bestehende Ordnung macht alles, um den Bestand zu wahren, „Ihr Revier zu schützen“. Ein Versagen des Systems wird solange wie möglich vertuscht und die jetzigen Nutzniesser schützen sich gegenseitig und besitzen schier unendliche Geldmittel, um die öffentliche Meinung zu manipulieren, wenn nicht gar zu steuern, „Machtkratie" korrumpiert Demokratie. Wirkliche Demokratie hat da keine Chance, bleibt eine Illusion. Mit aller Vehemenz und Kraft wird «bewiesen», dass eine ökologische Veränderung wirtschaftlich nicht machbar sei und den Untergang bedeute. Schreckszenarien wie «Arbeitsplätze gehen verloren» etc. werden propagiert. Studien unterlegen diese Aussagen und sie haben Recht, auf der Basis des vorhandenen Wertsystem. So wird eine Veränderung im Keim erstickt. Die Lebensgemeinschaft der Erde, alle Lebewesen, Ressourcen und die Naturprozesse auf der Erde, sind das höchste Gut für alle. Um sinn- und wirkungsvolle Massnahmen zu tätigen braucht es Sachlichkeit, ohne Rücksicht auf Partikularinterssen oder Machtstrukturen.

Im In-Wirkung setzen einer neuen Wertordnung für die Lebensgemeinschaft Erde und Mensch stösst das demokratische System an seine Grenzen. Die Demokratie scheitert auf der Ebene des interhumanen Agierens. Die Probleme werden zerredet und vertuscht. Nur sehr wenig verändert sich und viel zu langsam. Die wissenschaftliche Sachlichkeit bleibt auf der Strecke. Aus dieser Sicht ist es schwer vorstellbar, dass eine Veränderung auf demokratischer Basis eine Chance hat. Und da eine Veränderung unserer gegenwärtigen Gewohnheiten und Wertordnung nicht ohne Aufwand an Eigenleistung erfolgen kann, ist die Zahl derer, die dies freiwillig tun klein.


6. Teufelskreis

Das fehlende Sensorium für die schleichende Katastrophe, die Macht der Gewohnheit, Bequemheit und eine falsche Wertordnung verhindern Veränderung. Wir stecken in einem Teufelskreislauf fest und es scheint,dass nur die Katastrophe in ihrer Wucht den Kreislauf stoppen kann.

Wie es aktuell der Coronavirus zeigt.

Der konforme sicherheitsorientierte Verwalter hat seine Qualität im bewahren des IST-Zustandes. Wenn nun aber der IST-Zustand nicht gut ist oder sogar krankhaft ist für die ganze Lebensgemeinschaft, dann wird diese bewahrende Eigenschaft zur Verhinderung des gesund werden.

Nur weil es sich die einen nicht vorstellen können oder wollen, heisst das aber nicht, dass es nicht geht oder nicht besser ist. Es ist sehr anspruchsvoll dies zu Erkennen, die Grösse zu haben, sich einzugestehen, dass das Gegenwärtige krank ist. Das erfordert die Bereitschaft sich zu hinterfragen – nicht Ich-bezogen sondern Gemeinschaftsbezogen – nicht „Namen“ bezogen sondern sachlich - wissenschaftlich.

Wenn sich im Wertsystem nichts ändert, werden sich die gleichen Machtstrukturen und Eigeninteressen wieder durchsetzen, es geht von vorne los. Die Ich-Bezogenheit unserer Gesellschaft ist ein schier unüberwindbares Hindernis, es geht uns als Individuum zu gut, es ist bequem, so wie es ist und eine Veränderung bringt vermeintlich eine Einbusse des Bestehenden, einen vermeintlichen Verlust und dies will niemand, das ist verständlich. Gepaart mit der falschen Wertordnung, aber verheerend – schlussendlich für alle. Die Folge daraus ist, dass die vorherrschende Gesellschaftsordnung nicht in Frage gestellt wird. Man akzeptiert die Gegenwart solange es irgendwie geht. Per Fernbedienung flüchten wir in eine andere Welt, in den virtuellen Raum, wo wir allmächtig und grossartig sind, die Gegenwart blenden wir aus. Der Konsum von Psychopharmaka, Schlafmitteln nimmt beständig zu, das virtuelle Glück dauert aber nur kurz und bald braucht es den nächsten Kick, schneller bis zur digitalen Erschöpfung. Wir werden gleichgültig gegenüber echten Erfahrungen, virtuell ist alles per Klick verfügbar und im realen hat nichts mehr einen besonderen Wert. Wertschätzung, was ist das?

«Wir müssen uns als Gesellschaft selbst einen ethischen Rahmen dafür setzen, wie wir die Technologien nutzen wollen, sonst verlieren wir unsere Gestaltungsmacht und werden bald nur noch von Algorithmen gesteuert. Sie sind wie digitale Prothesen, die uns Allmacht und Glückseligkeit versprechen, uns aber in Wahrheit zu Ihren Lakaien degradieren.» (Stephan Grünwald)


7. Vertrag der Menschen mit der «Lebensgemeinschaft Erde«

Wie könnte dieser Teufelskreislauf durchbrochen werden? Lösungsansätze

Die Voraussetzung um diese Verhaltensweisen zu ändern liegt im Erkennen, Bewusstsein zu entwickeln und daraus Handeln. Ein Appell an die Vernunft von uns allen. Bewusstsein schaffen geht nicht von heute auf morgen, dafür braucht es flankierend, wie im Strassenverkehr, klare, eindeutige Regeln mit einem harten Strafsystem. Eine «rote Ampel» überfahren muss klare Konsequenzen haben, weltweit.

Zum Erkennen braucht es Informationen. Auf welche Informationsquelle können wir uns verlassen, was ist wahr in der Überfülle der Information? Eine unabhängige 4. Kraft in der Gesellschaft ist daazu fundamental wichtig. Bei der Verarbeitung der Informationen ist es ausschlaggebend, dass jeder Einzelne selber darüber nachdenkt und sieht was ist, und daraus seine Schlüsse zieht.

Es gibt viele unwiderlegbare, offensichtliche Zeichen für die Katastrophe die selber nachprüfbar sind.

Die Gletscher schmelzen, die Hurrikans werden stärker, der CO2 Gehalt in der Atmosphäre steigt, Arten sterben aus, das Meer erwärmt sich und ist Müllkippe, der Permafrost in Sibirien schmilzt.., das sind keine Erfindungen, das geschieht – jetzt.

Wir leben im 21. Jahrhundert und wissen dass die Erde ein zusammenhängendes System ist.

Es wird gesagt dass die Wirtschaft wachsen müsse, sonst.., ist das wirklich unser grösstes Problem?

Das quantitative Wirtschaftswachstum ist verhängnissvoll, es braucht qualitatives Wachstum.

Die, welche auf Kosten aller, die Umwelt schädigen müssen eine Null Toleranz Politik erfahren und nach dem Verursacherprinzip behandelt werden. Jetzt und nicht erst in 10, 20 Jahren.

Wir haben einen Weltsicherheitsrat für Kriege, wir haben Wirtschaftsgipfel für Krisen.

Wir haben einen Weltklimarat, der versucht etwas zu unternehmen und Klimaziele festsetzt, basierend auf der „alten“ Wertordnung, durch fehlende Machtbefugnis und Einzelhoheit der Nationalstaaten, ist aber ein effektives Handeln verunmöglicht.

Was wir brauchen ist ein «Lebensgemeinschaft Erde Rat» mit übergeordneter Machtbefugnis gegenüber den Nationalstaaten. Wir können uns keine 2. Erde kaufen. So einfach ist die Wahrheit.

Die Zeit und das Wissen ist reif für eine grundlegende Veränderung. Die Erde ist unser aller Lebensraum und die Basis auf der wir Leben, ALLE, die Luft, die wir atmen, das Wasser das wir trinken. Das müssen wir in WERT SETZEN, SCHÜTZEN und PFLEGEN. Das erfordert konsequentes Handeln, das über den Einzelinteressen von Nationen, Personen oder Firmen steht. Wir Menschen brauchen einen Vertrag mit der Lebensgemeinschaft auf diesem Planeten, der hierarchisch über den Menschen angesiedelt ist. Ein Vertrag der das gemeinsame Zusammenleben aller Lebewesen, Wasser, Luft- kurz die gesamte Natur, inklusive dem Menschen, regelt.


Welche Qualitäten /Fähigkeiten sind aus Sicht der «Lebensgemeinschaft Erde» wichtig / gesund und damit in Wert zusetzen und wie gewichten wir diese Werte?

Für ein nachhaltiges Funktionieren der Lebensgemeinschaft Erde müssen wir massgebende Werte und Eigenschaften herausarbeiten und im Bewusstsein in Wert setzen. Sind das Werte wie... Natürliches Mass, Genügsamkeit, Loyalität, Gerechtigkeit, Besonnenheit, Antizipation, Altruismus, Humor, Sachlichkeit, Weisheit, Liebe, Verlässlichkeit, Barmherzigkeit, Wahrhaftigkeit...?

Aus dem Verstehen, mit Weitsicht und Antizipation, dass wir ein Teil der Natur sind können wir uns in die Lebensgemeinschaft einordnen, zum Wohle und Gedeihen der gesamten Lebensgemeinschaft und aller zukünftigen Generationen. Die Natur zeigt uns wie, in funktionierenden Kreislaufsystemen.

Der Aufschrei der Jungen wird gehört, vermarktet und stillschweigend von der Politik ausgesessen – nichts Grundlegendes geschieht. Wir brauchen für diese Katastrophe eine universelle Lösung, die dem Menschen übergeordnet ist. Dies ist eine Chance einen Schritt der Entwicklung zu tun, wir haben die Mittel, wir haben das Wissen dazu. Was fehlt ist die Macht zur Umsetzung.

Unsere Kinder zeigen uns einen Weg, sie streiken seit einem Jahr am Freitag. Schliessen wir uns ihnen an und setzen dazu die Forderung nach einem Vertrag mit der Lebengemeinschaft. Das ist wichtiger als z.B. die weltweiten Militärausgaben. Mit diesen können wir den Wandel bezahlen, damit werden die Forschungen weltweit in die richtige Richtung gelenkt, damit werden die Produktionsprozesse weltweit in die richtige Richtung gelenkt, damit wird die Energieproduktion die Ressourcenwirtschaft, die Landwirtschaft etc. in die richtige Richtung gelenkt und neue Arbeitsplätze geschaffen.


Was und wie kann dieses System «geheilt» werden, innerhalb eines nahen Zeitraumes? Handlungsmassnahmen

Kurzfristig

Das Geld-Anlege System ist der Treibstoff des Systems. Je nachdem in welchen «Motor» es investiert wird läuft dieser, deshalb liegt hier der Wirkungsansatzpunkt, mit dem grössten Hebel und der raschesten Umsetzung. Solange noch 99% des Geldes in nicht erneuerbare, ausbeuterische Systeme fliesen, wird sich nichts verändern. Eine Lenkung mit dem Verursacherprinzip basierend auf einer oekologischen Wertordnung und Kostenwahrheit schafft die Vorraussetzung für ein zukunftsfähiges wirtschaftliches Kreislaufsystem. Wie wäre es wenn jede Nation 50% Ihrer Rüstungsausgaben per sofort in den ökologischen Umbau steckt. (weltweite Militärausgaben waren für 2018 auf insgesamt 1822 Milliarden Dollar geschätzt)

Ein ökologischer Umbau schafft neue Arbeitsplätze und ist zukunftsfähig.

zu priorisieren:

· „ökologisches Kontroll -Werkzeug“, welches die Firmen, Organisationen etc auf die im Vertrag mit der Lebensgemeinschaft definierten Grössen prüft und bewertet und durch eine unabhängige Kontrollstelle zertifiziert und regelmässig überwacht. einheitlich genormtes, transparentes, dient den Investoren und Konsumenten welche Firmen oekologisch und gemäss dem Vertrag „Lebensgemeinschaft Erde“ im Kreislaufsystem wirtschaften, ohne die Lebensgemeinschaft zu schädigen.

· Entwicklung einer auf, erneuerbarer Basis funktionierenden, Energiespeicherung / Batterie mit 10x, 100x der aktuellen Energiedichte.

· Erneuerbarer Wasserstoffkreislauf

· Kostenloser öffentlicher Verkehr

· Ersatz aller auf nicht-erneuerbarer Basis funktionierender Verbrennungsmotoren und Energieproduktionen

· Sofortiger Ersatz von nicht recycelbaren Materialien durch recycelbare

Grundlagen

· das Verursacherprinzip – Kostenwahrheit

· das natürliche Mass mit gesunden Proportionen, um der grenzenlosen Gier Einhalt zu gebieten und auf ein verträgliches Mass für die ganze Lebensgemeinschaft anzupassen



Entwurf


Vertrag zwischen

Menschen

und

Lebensgemeinschaft der Erde

Aus dem Erkennen und Verstehen, dass wir Menschen ein Teil der Lebensgemeinschaft der Erde sind und die Natur auf der Erde ein zusammenhängendes System ist, dass keine nationalen Grenzen, Religionen oder politischen Systeme kennt, basiert diese Charta, mit dem Ziel einen Vertrag mit der gesamten Lebensgemeinschaft auf der Erde zu erstellen. Dieser Vertrag regelt das Zusammenleben aller Lebensformen auf der Erde und ist den menschlichen Gesetzen, Ländern, Religionen, und Ideologien übergeordnet. Für die Umsetzung und Einhaltung dieses Vertrags braucht es einen unabhängigen wissenschaftlichen Rat der Lebensgemeinschaft, von der gesamten Staatengemeinschaft gebildet, der auf Basis der Oekologie ein transparentes Wertesystem festlegt, welches als Basis für den Vertrag der Lebensgemeinschaft der Erde dient. Der Rat hat den Nationalstaaten, den Politischen Systemen und Religionen übergeordnete Befugnisse.

Kernpunkte:

• Basis: Der Vertrag beruht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen aus der Oekologie der vorhandenen Natur auf der Erde.

• Schutz und Erhalt: Für alle Erdbewohner ein Natursystem zu erhalten und zu pflegen, dass auf Kreislaufsystemen beruht. (Bsp. Wald).

• Kreislaufsysteme: Ressourcen-Nutzung, Fabrikationen, Prozesse sind grundsätzlich als Kreislaufsystem auszubilden.

• Natürliches Mass: Sinnvolle Obergrenze definieren von individuellem Besitz

(Bsp Wald, sinnvolle Proportionale Verhältnisse)

• Verursacherprinzip: Nutzung, Ausbeutung, Produktion und daraus resultierender Schaden wird nach dem Verursacherprinzip, behandelt. Der Verursacher ist vollständig für den Schaden verantwortlich und muss die vollen Kosten und Folgekosten zur 100% Wiederherstellung des natürlichen Zustandes, zu 100% tragen.

• Wissenschaft: freie, unabhängige Forschung, von der Wirtschaft losgekoppelt unter dem Dach, dem Schutz der Lebensgemeinschaft.

• Journalismus/ Informationsquellen: gesicherte Unabhängigkeit und «gleich lange Spiesse»

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